Produkte

Wie der Tilapia genutzt wird

Hier findet man Informationen zu Produkten und Erzeugnissen, die aus dem Tilapia hergestellt werden. Hierbei natürlich der Fisch als solches, der ganz oder filetiert als Lebensmittel gehandelt wird, aber auch Nebenerzeugnisse, wie z.B. Chitosan, Fischhaut und Fischleder.

Tilapiafilet

Zum weit überwiegenden Teil werden in Mitteleuropa nur gefrostete Tilapiafilets als Importware angeboten. Alle grossen Handelsketten führen i.d.R. gefrostete Filets im Sortiment, meist als einzeln entnehmbare glasierte Filets (iqf = “individually quick frozen”). Eher selten findet man frische Filets im Angebot, am ehesten noch in der Nähe von Zuchtbetrieben, die ihre Produkte regional über Hofläden vermarkten (wie z.B. in Sachsen die Kirschauer Aquakulturen). Als ganzer, nicht filetierter Fisch werden Tilapien in Österreich, Deutschland oder der Schweiz nur selten angeboten. Eine Ausnahme ist der sogenannte “Hauptstadtbarsch“, ein Tilapia, der in der Berliner Aquaponik-Farm der ECF produziert und dort frisch ab Hof verkauft wird.


Goldlocken

Gemeinsam mit der Deutsche See Fischmanufaktur hat der Lebensmittelkonzern REWE Group ein völlig neues Produkt aus dem Tilapia entwickelt: die Goldlocke. Dabei handelt es sich um die Bauchfilets oder “Bauchlappen” von ASC-zertifizierten Tilapien, die in Indonesien gezüchtet werden. Die Filetstücke werden in Bremerhaven von Hand gepökelt, aufgerollt und im Heissrauch zur “Goldlocke” veredelt. Dieses Räucherprodukt lehnt sich in Geschmack und Aussehen an die klassische Schillerlocke an, die an den deutschen Nord- und Ostseeküsten traditionell gerne gegessen wird. Weil die echte Schillerlocke jedoch vom Dornhai stammt und die Haibestände weltweit stark rückläufig sind, steht das Produkt zunehmend in der Kritik. Geräucherte Goldlocken vom Tilapia-Buntbarsch sind da eine interessante und nachhaltige Alternative.

(Tilapia-Goldlocke. Foto: Deutsche See)


Biotilapia

Mittlerweile kommt verstärkt Fisch in den Handel, der nach den Kriterien verschiedener Bio-Zertifizierer aufgezogen wurde. Mehr Infos hierzu finden Sie im eigenständigen Kapitel Bio-Tilapia.


Fischleder

Angesichts der riesigen Mengen an Tilapien, die weltweit produziert werden, kam schon früh die Frage auf, ob und wie man die Reste nutzen kann, die nach der Filetierung von den Fischen übrig bleiben. Aus der Haut der Fische werden zum Beispiel Kauknoten für Hunde hergestellt. Die findet man auch bei eBay: http://ebay.us/Tg5UOn *.

Nach Entfernung der Schuppen kann die Haut auch gegerbt und zu einem erstaunlich weichen, aber widerstandsfähigen Fischleder verarbeitet werden. Aus diesem Leder werden mittlerweile vielfältige Produkte hergestellt, wie Geldbörsen, Gürtel und sogar Lederschuhe. (Und: nein, die Schuhe riechen nicht nach Fisch . . . )


Fisch-Schuppen

Die Tilapiaschuppen wurden früher einfach als Abfall entsorgt. In aktuellen Forschungsprojekten wird nun darüber nachgedacht, wie dieses biologische Material noch sinnvoll genutzt werden kann. Eine mögliche Variante besteht in der Herstellung von Chitosan. Durch einen einfachen chemischen Prozess werden Tilapiaschuppen zu diesem hochwertigen Rohstoff umgewandelt. Das so erzeugte Chitosan kann anschliessend für medizinische oder pharmazeutische Zwecke eingesetzt werden.


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